Nomophobie auf dem Vormarsch

Von der Angst, nicht erreichbar zu sein

Habt Ihr Euer Smartphone schon einmal zu Hause vergessen? Schon ein komisches Gefühl, wenn man nicht erreichbar ist und auch niemand erreichen kann, oder? Was tun in einem Notfall oder bei einer Autopanne? Was vor der Handyzeit vollkommen normal war, wird heute für zahlreiche Menschen zu einem echten Problem. Die Rede ist von Nomophobie. Was das ist und ob Ihr vielleicht sogar betroffen seid, dass erklären wir mit diesem Text.

Auch in Österreich tendieren die Nutzer von Mobilfunktelefonen zu einem sogenannten „nomophobem“ Verhalten. Das Kunstwort „Nomophobie“ beschreibt die Angst davor, über das Smartphone nicht erreichbar zu sein. Der Begriff stammt aus dem englischsprachigen Raum und ist die Abkürzung für „No-Mobile-Phone-Phobia“. Das bedeutet übersetzt so viel wie „Angst, kein Mobiltelefon zu haben“. Im Jahr 2012 – also bereits vor 11 Jahren – ergab eine Studie aus dem Vereinigten Königreich, dass 66 Prozent der britischen Mobilfunk-Nutzer Angst vor mobiler Unerreichbarkeit hatten. Besonders stark betroffen sind dabei Smartphone-Nutzer zwischen 18 und 25 Jahren.

Die Private Hochschule Göttingen hat das Thema in einer Studie für Deutschland untersucht. Diese Studie wurde im Februar 2023 veröffentlicht. Im Gegensatz zur Smartphone-Sucht, handelt es sich hierbei um eine Angststörung. Insgesamt beantworteten 807 Personen dafür online 20 Fragen, die die Forscherinnen ausgewertet haben. (1)

Wer ist von Nomophobie betroffen?

Im Gegensatz zu den früheren Handys, mit denen man nur telefonieren und SMS-schreiben konnte, handelt es sich bei den modernen Smartphones um kleine, tragbare Computer. Diese Multifunktionstalente nehmen heute bei vielen Usern eine Schlüsselrolle im täglichen Leben ein. Von unterwegs chatten, in sozialen Netzwerken surfen, nach einem Lokal in der Umgebung suchen oder einfach fotografieren oder spielen: Nahezu alles scheint damit möglich! Nomophobiker nehmen ihre Smartphones sogar mit zur Toilette oder ins Bett.

Was sind die Ursachen einer Nomophobie?

Betroffene Menschen nutzen meist das Mobiltelefon exzessiv. Man will keine wichtigen Informationen verpassen und immer kommunizieren können oder erreichbar sein. Angstempfinden tritt dann auf, wenn das Handy zu Hause vergessen wird, man sich in einem Funkloch befindet oder der Akku leer wird oder ist. Ausschlaggebend ist vor allem, dass der Kontakt zur Familie oder Freunden nicht lückenlos aufrechterhalten werden kann. Das Smartphone bietet die Sicherheit, in allen Lebenslagen schnell reagieren zu können. Geht diese Sicherheit verloren, eben durch die o.a. Punkte, dann kommt es zu Verlustängsten. Weitere Punkte sind die Angst vor Einsamkeit und einer auftretenden inneren Leere oder das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit.

Wie zeigt sich eine Nomophobie?

Als typische Verhaltensweisen zeigen sich Entzugserscheinungen. Betroffene werden nervös, sind depressiv verstimmt und entwickelt Ängste. Das ausgeschaltete Mobiltelefon führt dann zu Stress und Beklemmung. Zudem zeigt sich parallel dazu auch eine Internetsucht. Durch den mobilen Zugriff auf das Internet können soziale Kontakte gepflegt sowie Fragen oder Probleme schnell gelöst werden.

Wann tritt Nomophobie auf?

Verringert sich das Handy-Guthaben oder die Akku-Laufzeit, dann wächst die Furcht nicht mehr am Informationsaustausch teilhaben zu können. Dieser Zustand kann auch auftreten, wenn die Funk- oder Internetverbindung fehlt. Nomophobiker entwickeln eine Panik davor, unerreichbar zu sein und legen deshalb das Smartphone nicht mehr aus der Hand.

Was hilft gegen die Smartphone-Sucht?

Wie bei anderen Phobien setzen Psychologen hier oft auf Konfrontation mit der gefürchteten Situation. Daher empfiehlt es sich, sich der Unerreichbarkeit zu stellen und das Mobiltelefon täglich zu festgelegten Zeiten auszuschalten, um das Verlangen nach dem Smartphone zu bekämpfen. So können Betroffene erfahren, dass ein Leben ohne Smartphone durchaus möglich ist.

Mittlerweile gibt es Suchteinrichtungen, die auf die Behandlung von Internetsucht spezialisiert sind und auch Nomophobie therapieren. Dort werden beispielsweise Verhaltensmuster erlernt, die den Blick aufs Smartphone ersetzen.

Zu dieser psychischen Belastung kommt auch noch die körperliche Beeinträchtigung durch die sogenannten athermischen Effekte. Wie sich das bei einem Telefonat mit dem Mobiltelefon zeigt: Untersuchung Symbio-Harmonizer Mobile.

Weitere Infos hierüber gerne via E-Mail an office@symbio-harmonizer.com oder telefonisch +43 6246 93252.

Eine stressfreie Zeit wünscht

Euer Symbio-Harmonizer Team

Quellen:

(1) Die Studie wurde im Dezember 2022 in der internationalen, multidisziplinären Online-Fachzeitschrift PLOS One publiziert: Coenen M, Görlich Y (2022) Exploring nomophobia with a German adaption of the nomophobia questionnaire (NMP-Q-D). PLoS ONE 17(12): e0279379. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0279379.

  1. Statistica. Number of smartphone users in Germany from January 2009 to 2021. 2021 Dec 13 [Cited 2023 December 17]. https://www.statista.com/statistics/461801/number-of-smartphone-users-in-germany…
  2. Statistica. Durchschnittliche tägliche Smartphone-Nutzung nach Apps 2020. 2021 Nov 10 [Cited 2023 December 17]. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1186676/umfrage/durchschnittliche…]
  3. Yildirim CF, Correia AP. Exploring the dimensions of nomophobia: Development and validation of a self-reported questionnaire. Computers in Human Behavior. 2015; 49: 130–137.