Warum immer mehr Wissenschaftler Bedenken bei 5G haben
Die unsichtbaren Gefahren des Fortschritts
Wisst Ihr, wann das erste Mal mit einem schnurlosen Mobiltelefon telefoniert wurde? Nein? Das war am 03. April 1973 und die ersten Worte in diese grandiose Erfindung sprach der „Vater der Handys“ Martin „Marty“ Cooper. Seit diesem geschichtsträchtigen Ereignis hat sich der Mobilfunk rasant entwickelt und ist aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Aus den Geräten, mit denen man nur telefonieren konnte sind mittlerweile echte Hochleistungs-Geräte geworden mit denen Videos bearbeitet oder Filme in HD-Qualität gestreamt werden können.
Von der Sprachtelefonie zu Hochgeschwindigkeits-Übertragungen
Parallel zu den Handys haben sich natürlich auch die Telekommunikationsnetze weiterentwickelt. War früher nur das Übermitteln von Sprache möglich, so werden heute unfassbar hohe Datenmengen innerhalb kürzester Zeit übertragen. Doch neben diesen Fortschritten werden auch Bedenken hinsichtlich der möglichen gesundheitlichen Auswirkungen lauter und mehren sich. Besonders umstritten ist dabei die neue Mobilfunk-Generation 5G, unter anderem wegen der höheren Dichte der erforderlichen Sendemasten bzw. Sendeeinheiten.
Gibt es wissenschaftliche Beweise für Gesundheitsprobleme?
Telekommunikations-Unternehmen und Regulierungsbehörden behaupten [1] unbeirrt, dass es keine wissenschaftlichen Beweise für den Zusammenhang zwischen Handystrahlung und Gesundheitsprobleme gäbe. Wissenschaftler hingegen verweisen auf Forschungsergebnisse, die eine Vielzahl von schädlichen physiologischen Folgen der Exposition aufzeigen. Vor einigen Jahren – im Jahr 2017 – forderten 180 (!) internationale Wissenschaftler und Ärzte die Europäische Union in einer Petition auf, eine unabhängige Bewertung der potentiellen Risiken für die Gesundheit im Zusammenhang mit 5G durchzuführen. [2]
Wie schwerwiegend sind die Risiken?
Bereits seit den 1970er Jahren wurden Studien durchgeführt, die auf mögliche Zusammenhänge zwischen Mobilfunkstrahlung und Gesundheitsproblemen wie Unfruchtbarkeit [3], neurologische Probleme, Entzündungen und Krebs hinweisen. Interessant an dieser Diskussion über Wirkungen und den Ergebnissen der Studien ist, dass die Ergebnisse abweichen, wenn die Finanzierungsquelle unterschiedlich ist.
Der Forschungsprofessor Henry Lai von der „University of Washington“ hatte 200 Studien über die biologischen Auswirkungen von Handystrahlung untersucht. Er fand heraus, dass etwa die Hälfte der Studien keinen biologischen Zusammenhang feststellte, während die andere Hälfte auf einen möglichen Zusammenhang hinwies.[4]
„Wenn man sich die nicht von der Industrie geförderte Forschung ansieht, zeigt sich in etwa drei bis drei von vier Arbeiten eine Wirkung“, sagte Lai. Betrachtet man die von der Industrie finanzierte Forschung, so ist es fast umgekehrt – nur eine von vier Arbeiten zeigt eine Wirkung.
Hirngewebe absorbiert Strahlung
Vor dem Einführen von 5G im Jahr 2019 wurden Studien veröffentlicht, die zeigen, dass das Platzieren von Mobilfunktelefonen in der Nähe des Ohrs zum Absorbieren der Strahlung durch das Hirngewebe im Schädel führt. [5]
Laut einer Analyse aus Schweden haben Langzeit-Handynutzer ein erhöhtes Risiko, gutartige Tumore zu entwickeln. Unter Langzeit-Handynutzer versteht man hier Anwender, die seit mehr als 10 Jahren ein Handy nutzen.
Gesundheitliche Auswirkungen von 5G
Die gesundheitlichen Auswirkungen von 5G sind immer noch umstritten, aber Fachleute vermuten, dass die Millimeter-Strahlung das Potenzial hat, gesundheitliche Probleme zu verursachen. Es wird vermutet, dass die Millimeterwellen von 5G von der Haut absorbiert werden können, obwohl sie nicht in den Körper eindringen können. Das könne Hautmelanome verursachen.
Im Jahr 2020 wurde eine Studie über 5G-Strahlung durchgeführt, die zeigte, dass die Wellen die Haut um etwa 0,9 Millimeter durchdringen können, wenn sie aus einer Entfernung von 10 Zentimeter übertragen werden. Diese Eindringtiefe ist im Vergleich zu 3G und 4G geringer, aber die Strahlungsintensität ist deutlich höher. Zudem weiß man aus Untersuchungen, dass eine Eindringtiefe von 0,65 Millimetern ausreicht, um die meisten Hautstrukturen in der Epidermis und Dermis zu beeinträchtigen.
Der emeritierte Professor für Biochemie und Grundlagen der Medizin – Martin Pall – sagte dazu:
„In einer Reihe von Studien wurde gezeigt, dass, wenn man sich verschiedene Zelltypen ansieht – und wir haben viele verschiedene Zelltypen in unserem Körper -, man feststellen kann, dass einige Zelltypen sehr viel empfindlicher auf EMF (Strahlung) reagieren als andere“. Er betonte weiter, dass die biologische Heterogenität berücksichtigt werden muss und dass man mit einfachen physikalischen Methoden keine genauen Vorhersagen über die biologischen Auswirkungen machen könne.
Es ist zweifelsfrei so, dass die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von 5G noch unbekannt sind. Prof. Martin Pall hatte Untersuchungen durchgeführt, die zeigen, dass Millimeterwellen biologische Reaktionen auslösen können, da sie die elektrische Ladung der Zellen verändern.
Da sich die Telekommunikationsnetze rasant weiterentwickeln und 5G schnellere Geschwindigkeiten und eine höhere Energiedichte bringen, wird es immer wichtiger, die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit weiter zu untersuchen.
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Quellen:
[1] https://www.fda.gov/radiation-emitting-products/cell-phones/scientific-evidence-cell-phone-safety
[2] https://www.jrseco.com/european-union-5g-appeal-scientists-warn-of-potential-serious-health-effects-of-5g/
[3] https://apps.dtic.mil/sti/pdfs/AD0750271.pdf
[4] https://magazine.washington.edu/feature/uw-researchers-wake-up-call-on-cellphone-radiation-is-finally-getting-heard/
[5] https://juniperpublishers.com/aibm/pdf/AIBM.MS.ID.555655.pdf
Laut einer Analyse aus Schweden haben Langzeit-Handynutzer ein erhöhtes Risiko, gutartige Tumore zu entwickeln. Unter Langzeit-Handynutzer versteht man hier Anwender, die seit mehr als 10 Jahren ein Handy nutzen…
Warum immer mehr Wissenschaftler Bedenken bei 5G haben, findet ihr in unserem neuesten Blog-Beitrag heraus:
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